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Bildschirmgeräte

Allgemeines

Behandlung eines Röhrengerätes (© EAK, 2018)

In der Sammel- und Behandlungskategorie Bildschirmgeräte unterscheidet man grundsätzlich zwei Gruppen von Geräten:

Röhrengeräte – Geräte mit Bildröhre:

  • Fernseher,
  • Computermonitore,
  • Überwachungs- und
  • Kontrollmonitore.

Flachbildschirme – Bildschirme mit geringer Tiefe, die nicht auf dem Prinzip der Kathodenstrahlröhre beruhen:

  • Fernseher,
  • Computerbildschirme,
  • Laptops,
  • Lern- und Spielcomputer,
  • Überwachungs- und
  • Kontrollmonitore.

z. B. Flüssigkristallbildschirme (LCD – Liquid Crystal Display), LED-Bildschirme (Light Emitting Diode) und Plasmabildschirme.

Derzeit fallen Röhrengeräte massenbezogen noch zu rund 50 Prozent als Elektro- und Elektronikaltgeräte der Sammelkategorie Bildschirmgeräte an. Der Anteil von Flachbildschirmen wird in den nächsten Jahren weiter steigen, da Röhrengeräte nicht mehr erzeugt werden.

Wiedergewinnung von Rohstoffen – Bildröhrengeräte

Derzeit fallen noch Bildröhrengeräte zu rund 50 Massenprozent  als Elektro- und Elektronikaltgeräte der Sammelkategorie Bildschirmgeräte an. In der folgenden Tabelle und Grafik werden Richtwerte für die zurückgewonnenen Massen an Rohstoffen pro Jahr und die Anteile der Outputfraktionen aus der Behandlung von Bildröhrengeräten dargestellt.

 

Fraktionen Masse [t] Anteil [%]
Metalle 402 11,2
Schirmglas (Bariumglas) 1.150 32,0
Konusglas (Bleiglas) 1.006 28,0
Kunststoffe stofflich 517 14,4
Leiterplatten 287 8,0
Elektrolytkondensatoren 43 1,2
Leuchtschicht 1 0,0
Restfraktion 186 5,2
Gesamt 3.594 100,0

Outputfraktionen Bildröhrengeräte (Datenbasis 2022)

 

Zusammensetzung der Bildschirmgeräte in Massenprozent (2022)

Wiedergewinnung von Rohstoffen – Flachbildschirme

Derzeit fallen Flachbildschirme zu rund 50 Massenprozent als Elektro- und Elektronikaltgeräte der Sammelkategorie Bildschirmgeräte an. In der folgenden Tabelle und Grafik werden Richtwerte für die zurückgewonnenen Massen an Rohstoffen pro Jahr und die Anteile der Outputfraktionen aus der Behandlung von Flachbildschirmen dargestellt.

Fraktionen Masse [t] Anteil [%]
Eisen-Metalle 1.092 30,4
Nichteisen-Metalle 521 14,5
Kunststoffe stofflich 1.265 35,2
Restfraktion 715 19,9
Gesamt 3.594 100,0

Outputfraktionen Flachbildschirmgeräte (Datenbasis 2022)

 

Zusammensetzung der Flachbildschirmgeräte in Massenprozent (2022)

Schadstoffentfrachtung und Demontage – Bildröhrengeräte

Die fachgerechte Demontage von Bildröhrengeräten erfolgt nach folgenden Schritten:

  1. Demontage der Rückwand und des Gehäuses.
  2. Entfernung der bestückten Leiterplatten.
  3. Belüften der Bildröhre (durch das Vakuum in der Bildröhre besteht Implosionsgefahr).
  4. Entnahme der Elektronenstrahleinheit aus hochwertigem nickellegiertem Stahl.
  5. Abtrennen des gesundheitsschädlichen, bariumhaltigen Getterplättchens.
  6. Auftrennen der Bildröhre in Schirmglas und Konusglas.

Bei Röhrengeräten muss die Bildschirmbeschichtung (enthält giftige Cadmium- und Yttriumverbindungen) abgetrennt werden.

Dazu wird zuerst der Metallspannring von der Bildröhre entfernt, die Bildröhre mittels Heizdraht in die beiden Hälften Schirmglas (Bariumglas) und Konusglas (Bleiglas) aufgetrennt und die Schattenmaske aus Metall entnommen. Anschließend wird die Bildschirmbeschichtung abgesaugt und in Sammelbehältnissen aufgefangen. Die Bildschirmbeschichtung wird in einer Untertagedeponie abgelagert.

Das Barium- und Bleiglas der Bildröhren kann beim Recycling von Industrieglas, in der Bleiindustrie oder als Recyclingbaustoff verwendet werden.

Schadstoffentfrachtung und Behandlung – Flachbildschirme

Flachbildschirme können händisch demontiert oder in speziellen Behandlungsanlagen (z. B. Firma Müller-Guttenbrunn in Amstetten) mechanisch behandelt werden.

Dabei werden die Flachbildschirme im Zuge eines schonenden Prozesses in einem speziellen Zerkleinerungsaggregat (Smasher) aufgeschlossen. Aus den aufgeschlossenen Teilen werden händisch und durch mechanische Trennprozesse (Siebung, Absaugung) gefährliche Bauteile und Substanzen wie Quecksilber, bestückte Leiterplatten, Speicherakkumulatoren und Batterien abgetrennt.

Im Zuge der manuellen und automatischen Sortierung werden in weiteren Trennschritten die Outputfraktionen an Kunststoffen, Eisen– und Nichteisen-Metallen (über Eisen- und Nichteisen-Metall-Abscheider) gewonnen.

 

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