Reparieren statt Wegwerfen
Immer modernere Technologien, immer kleinere Elektrogeräte, immer schnellere Laptops, immer bessere Digicams – so manches alte Elektrogerät, das auf einer Sammelstelle landet, ist alles andere als Schrott. Vielleicht nicht mehr das neueste Modell, aber dennoch viel zu schade zum Wegwerfen. Durch eine Reparatur und Wiederverwendung (ReUse) kann die Nutzungsdauer vieler Geräte um mehrere Jahre verlängert werden. Reparatur und Wiederverwendung alter Elektrogeräte reduziert nicht nur die Abfallberge, sondern schont vor allem wertvolle und begrenzte Rohstoffressourcen. Dies fordert auch die EU-Abfallrahmenrichtlinie, die der Wieder- bzw. Weiterverwendung von Elektroaltgeräten größte Bedeutung zumisst.
Ökonomischer und ökologischer Nutzen durch Reparatur
Eine Studie des Umweltministeriums beweist, dass Reparieren oft gleichzeitig ökologischen, ökonomischen und sozialen Nutzen bringt, also Nutzen auf allen Ebenen der Nachhaltigkeit.
Am Beispiel einer kaputten Waschmaschine kann belegt werden, dass die Lebensdauer von 8 auf 16 Jahre verdoppelt werden kann und die Reparaturkosten deutlich günstiger als ein Neukauf sind. Auch die ökologischen Effekte der Reparatur, die aus der Produktion der Ersatzteile und aus Transportprozessen stammen, sind wesentlich geringer als Ressourcenverbrauch und Energiebedarf der Produktion und Entsorgung eines neuen kompletten Geräts. Durch die Reparatur werden Arbeitsplätze in Österreich geschaffen bzw. erhalten, unter anderem deshalb, weil Reparaturen so gut wie immer in Österreich durchgeführt werden, während die Produktion neuer Waschmaschinen zum Großteil im Ausland stattfindet.
Bei sehr alten Geräten mit hohem Wasser- und Stromverbrauch hingegen kann es sein, dass der erhöhte Energiebedarf den ökonomischen Nutzen einer Reparatur übersteigt. Diese Geräte werden sinnvollerweise einer Verwertung und dem Recycling der einzelnen Bestandteile bzw. Rohstoffe zugeführt. Die Entscheidung, ob ein Gerät zur Wiederverwendung geeignet ist, wird häufig auf den kommunalen Sammelstellen getroffen. Von den Konsumenten abgegebene Elektrogeräte werden von den Fachleuten der Sammelstellen überprüft, danach wird entscheiden, ob eine Reparatur sinnvoll ist oder das Gerät der stofflichen Verwertung zugeführt wird.
Reparaturnetzwerke helfen
Ob die Zeit reif ist, sich endgültig von seiner alten Espressomaschine oder dem Wäschetrockner zu trennen, oder ob noch einige gemeinsame Jahre möglich sind, erfährt man auch bei der Umweltberatung bzw. bei Reparaturnetzwerken.
Darf´s gebraucht sein?
In vielen Städten gibt es inzwischen sogenannte ReUse-Shops, also Geschäfte, die von der gebrauchten Waschmaschine bis zum fast neuen Smartphone vieles sehr kostengünstig anbieten. Ein Besuch kann sich durchaus lohnen. Der Kauf eines gebrauchten Gerätes schont nicht nur die eigene Brieftasche sondern auch die Umwelt.