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Wiedergewinnung Glasfraktion

Herkunft der recycelten Glasfraktion

Insgesamt werden in Österreich pro Jahr rund 3.250 Tonnen Glas aus Elektroaltgeräten zurückgewonnen. Dies entspricht z. B. einer Masse von rund 8,1 Millionen Weinflaschen (0,75 Liter) aus Glas.

Die folgende Tabelle und Grafik gibt einen Überblick, aus welchen der fünf Sammel- und Behandlungskategorien für die Sammlung von Elektroaltgeräten die recycelte Glasfraktion stammt.

Glas Masse [t] Anteil [%]
Bildschirmgeräte 2.156 66,3
Gasentladungslampen 740 22,8
Kühlgeräte 354 10,9
Gesamt 3.250 100,0

Herkunft der rund 3.250 Tonnen recycelten Glasfraktion pro Jahr (Datenbasis 2022)

 

Herkunft der rund 3.250 Tonnen recycelten Glasfraktion pro Jahr (Datenbasis 2022)

 

Recyclingprozesse Glasfraktion

Die Glasfraktion wird vor allem aus der Sammel- und Behandlungskategorie Bildschirmgeräte und zu einem kleinen Teil aus der Sammel- und Behandlungskategorie Gasentladungslampen und Kühlgeräte zurückgewonnen.

In der Sammel- und Behandlungskategorie Bildschirmgeräte unterscheidet man grundsätzlich zwei Gruppen von Geräten:

  • Röhrengeräte – Geräte mit Bildröhre,
  • Flachbildschirme – Bildschirme mit geringer Tiefe, die nicht auf dem Prinzip der Kathodenstrahlröhre beruhen, z. B Flüssigkristallbildschirme (LCD – Liquid Cristal Display) und Plasmabildschirme.

Derzeit fallen immer noch Röhrengeräte als Elektro- und Elektronikaltgeräte an, jedoch ist damit zu rechnen, dass der Anteil von Flachbildschirmen in den nächsten Jahren weiter steigen wird.

Bei Bildröhrengeräten muss die Bildschirmbeschichtung (enthält giftige Cadmium- und Yttriumverbindungen) abgetrennt werden.

Dazu wird zuerst der Metallspannring von der Bildröhre entfernt, die Bildröhre mittels Heizdraht in die beiden Hälften Schirmglas (Bariumglas) und Konusglas (Bleiglas) aufgetrennt und die Schattenmaske aus Metall entnommen. Anschließend wird die Bildschirmbeschichtung abgesaugt und in Sammelbehältnissen aufgefangen. Die Bildschirmbeschichtung wird in einer Untertagedeponie abgelagert.

Das Barium- und Bleiglas der Bildröhren kann beim Recycling von Industrieglas, in der Bleiindustrie oder als Recyclingbaustoff verwendet werden.

Im Zuge der Behandlung von Gasentladungslampen werden zuerst die Endkappen aus Aluminium abgetrennt.

Anschließend erfolgt eine Siebung und Entstaubung, bei der der stark quecksilberhaltige Leuchtstaub abgesaugt wird. In weiterer Folge werden die Alu-Endkappen und das Glas in einen Ofen eingebracht, um eindiffundiertes Quecksilber aus dem Glas bei ca. 500°C und den Metallteilen bei ca. 250° C bis 300° C auszudampfen.

Der gesamte Prozess erfolgt im Unterdruck, um das Entweichen von Quecksilberdämpfen und Quecksilberstaub zu verhindern. Die Prozessluft wird über Aktivkohlefilter gereinigt (siehe www.system-herborn.de).

 

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